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Sportwerbung: taz setzt Verpixelung aus

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Von Andreas Rüttenauer und Markus Völker

 

Seit fast zwei Jahren wird Reklame auf Fotos im taz-Ressort “Leibesübungen” verpixelt, also unkenntlich gemacht. Die Verpixelung ist mittlerweile zu einem Markenzeichen der “Leibesübungen” geworden. Die Sportredaktion ist der Meinung, dass parasitäre Werbung im Sportteil einer Zeitung nichts zu suchen hat, jedenfalls nicht in der taz.

 

Magdalena Neuner ist voller Werbung. Die taz verpixelt sie jetzt. Foto: Reuters

Nächste Woche werden unsere Leser endlich erfahren, wer Magdalena Neuner sponsort. Foto: Reuters

 

Gemeint ist das kostenlose Abdrucken von Werbeinhalten, für die die taz keinen Cent bekommt. Das ist nicht nur widersinnig, das widerspricht auch ökonomischen Grundsätzen. Oder anders: Wären Unternehmen wie Bayer, Adidas oder Siemens bereit, in Firmenblättern, auf Kongressen oder anderswo kostenlos Werbung für die taz zu machen? Eben.

 

Doch damit ist jetzt Schluss. Für eine Woche. Sieben Tage lang zeigt die Sportredaktion der taz Fotos ohne verpixelte Trikot- oder Bandenwerbung.

 

Was das soll? Ganz einfach: Wir behandeln in dieser Woche Sportfotos wie Werbeanzeigen und stellen den Profiteuren, also der Telekom, Red Bull oder VW Rechnungen für ihre in die taz eingeschleuste Reklame zu. Wir orientieren uns dabei an den üblichen Anzeigenpreisen der taz – und sind gespannt, was passieren wird.

 

Danach sind wir wieder unseren Grundsätzen treu, denn es sollte nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Firmen ins Blatt zu heben, noch dazu von Unternehmen, die Milliarden umsetzen und sich nun wirklich eine dreispaltige Anzeige leisten könnten.

 

Bis jetzt dürfen Unternehmen in fast allen deutschen Zeitungen via Sportfoto kostenlos inserieren. Es wird von den Redaktionen und Verlegern geduldet. Was sich hier eingebürgert hat, ist nichts anderes als Werbepiraterie von Firmen, die sich das leisten können.

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